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Kognitive Verhaltens-orientierung

Im Abschnitt Kognitive Verhaltensorientierung beschäftige ich mit folgenden Methoden:

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Mulitmodale Verhaltenstherapie
nach Lazarus

Die Multimodale Verhaltenstherapie nach Arnold A. Lazarus ist ein integrativer Therapieansatz, der Techniken und Strategien aus verschiedenen therapeutischen Richtungen kombiniert, um individuell auf die Bedürfnisse des Klienten einzugehen. Die Therapie wurde von Lazarus in den 1970er Jahren entwickelt und zeichnet sich durch folgende wichtige Merkmale aus:

  • Multimodalität: Die Therapie ist multimodal, was bedeutet, dass sie verschiedene Behandlungsmodalitäten oder Therapieelemente einbezieht. Diese können kognitive, behaviorale, emotionale, körperliche und interpersonelle Aspekte umfassen, die alle in die Behandlung einbezogen werden.

  • Individuelle Anpassung: Die Therapie wird individuell auf den Klienten zugeschnitten. Es wird nicht eine Standardbehandlung für alle angewendet, sondern die Therapieziele und Interventionsstrategien werden auf die spezifischen Bedürfnisse, Persönlichkeitsmerkmale und Ziele des Klienten abgestimmt.

  • Holistischer Ansatz: Lazarus betont die Bedeutung der Betrachtung des Menschen als Ganzes. Er glaubt, dass emotionale, kognitive, physische und soziale Faktoren miteinander verflochten sind und daher bei der Therapie berücksichtigt werden sollten.

  • Aktives Vorgehen: Die Multimodale Verhaltenstherapie ist eine aktive Therapieform. Klienten werden ermutigt, sich aktiv an der Therapie zu beteiligen, indem sie ihre Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen reflektieren und aktiv Veränderungen anstreben.

  • Flexible Anwendung: Die Therapie kann je nach den Bedürfnissen und Fortschritten des Klienten während des therapeutischen Prozesses flexibel angepasst werden. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Anpassung der Interventionsstrategien, um den bestmöglichen Behandlungserfolg zu erzielen.

  • Kurzzeittherapie: Die Multimodale Verhaltenstherapie ist in der Regel eine kurzzeitig angelgte Therapie, die darauf abzielt, rasche Verbesserungen zu erzielen und konkrete Ziele in einem begrenzten Zeitrahmen zu erreichen.

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Nutzen der Methoden für meine Arbeit als Coach und Führungskräfte Trainer:

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  1. Individuelle Anpassung: Durch die individuelle Anpassung der Entwicklungsziele und Interventionsstrategien kann die Multimodale Verhaltenstherapie genau auf die Bedürfnisse und Ziele der Führungskraft oder des Coachees zugeschnitten werden. Dies ermöglicht eine gezielte und maßgeschneiderte Unterstützung bei der Bewältigung spezifischer Herausforderungen und Probleme im beruflichen Kontext.

  2. Ganzheitlicher Ansatz: Die Multimodale Verhaltenstherapie berücksichtigt verschiedene Aspekte des Individuums, einschließlich kognitiver, emotionaler, sozialer und körperlicher Faktoren. Dieser ganzheitliche Ansatz ermöglicht es, die Komplexität in der Führungskräfteentwicklung besser zu verstehen und verschiedene Ebenen der Entwicklung anzusprechen.

  3. Flexibilität und Integration: Die Multimodale Verhaltenstherapie ermöglicht die Integration verschiedener therapeutischer Techniken und Ansätze. Dies kann für Coaching und Führungskräfteentwicklung von Vorteil sein, da unterschiedliche Probleme und Herausforderungen oft eine vielfältige Herangehensweise erfordern. Die Integration von kognitiven, emotionalen und verhaltensorientierten Strategien kann zu einer umfassenderen und effektiveren Entwicklung führen.

  4. Kurzzeittherapie: Die Multimodale Verhaltenstherapie ist in der Regel eine kurzzeitige Therapie. Dies kann für Führungskräfte und Coachees von Vorteil sein, da sie oft unter Zeitdruck stehen und schnell Verbesserungen erzielen möchten. Eine effiziente und wirksame Therapie kann schneller zu konkreten Fortschritten und Veränderungen führen.

  5. Aktives Vorgehen: Die Multimodale Verhaltenstherapie ist eine aktive Therapieform, die die Beteiligung und aktive Mitarbeit der Führungskraft oder des Coachees erfordert. Dies ermöglicht ein tieferes Verständnis der eigenen Denk- und Verhaltensmuster sowie der Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung.

  6. Lösungsorientierter Fokus: Die Multimodale Verhaltenstherapie konzentriert sich auf die Identifizierung von Problemen und die Entwicklung konkreter Lösungen. Dieser lösungsorientierte Ansatz kann für Coaching und Führungskräfteentwicklung besonders hilfreich sein, da er die Entwicklung konkreter Handlungspläne und die Umsetzung von Veränderungen fördert.

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Schematherapie nach Young

Die Schematherapie wurde von Dr. Jeffrey E. Young entwickelt und ist eine Form der psychotherapeutischen Arbeit, die auf der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT), der Psychoanalyse, der Gestalttherapie und der Objektbeziehungstheorie basiert. Sie wurde speziell für Menschen mit schweren psychischen Störungen und Persönlichkeitsstörungen entwickelt, die oft tief verwurzelte psychologische Muster oder "Schemata" haben.

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Die wichtigsten Merkmale der Schematherapie nach Young sind:

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  • Schemata: Schemata sind emotionale und kognitive Muster, die sich in der frühen Kindheit entwickeln und im Laufe des Lebens stabil bleiben. Sie beeinflussen die Wahrnehmung, das Denken, die Emotionen und das Verhalten eines Menschen.

  • Schemamodi: Schemamodi sind unterschiedliche Zustände oder Teile einer Person, die durch bestimmte Schemata und Emotionen aktiviert werden. Diese Modi können erwachsenen Selbstzuständen oder verletzlichen Kindzuständen ähneln.

  • Grundbedürfnisse: Die Schematherapie betrachtet die Erfüllung von Grundbedürfnissen als entscheidend für das psychische Wohlbefinden. Dazu gehören die Bedürfnisse nach Sicherheit, Bindung, Autonomie, Selbstwertgefühl und Spontaneität.

  • Eltern-Kind-Modus: Die Therapie zielt darauf ab, den Eltern-Kind-Modus zu erkennen und zu bearbeiten, der die Art und Weise prägt, wie Menschen sich selbst und andere behandeln. Es geht darum, "gesunde" Elternfunktionen zu entwickeln, um die Bedürfnisse des verletzlichen inneren Kindes zu erfüllen.

  • Verfahren: In der Schematherapie werden verschiedene Techniken und Verfahren eingesetzt, um dysfunktionale Schemata zu identifizieren, zu verstehen und zu verändern. Dazu gehören Imaginationsübungen, Dialoge zwischen verschiedenen Modi und kognitive Umstrukturierung.

  • Beziehungsebene: Die therapeutische Beziehung spielt eine zentrale Rolle in der Schematherapie. Der Therapeut fungiert als emotionale Elternfigur, um das verletzte innere Kind des Klienten zu unterstützen und eine sichere Bindung zu fördern.

  • Lebensgeschichtliche Arbeit: Die Therapie beinhaltet oft die Untersuchung und Bearbeitung der Kindheitserfahrungen, die zur Entwicklung der dysfunktionalen Schemata beigetragen haben.

  • Langfristiger Ansatz: Schematherapie ist oft eine langfristige Therapieform, da es darum geht, tief verwurzelte Muster zu verändern und die psychische Gesundheit langfristig zu verbessern.

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Nutzen der Methoden für meine Arbeit als Coach und Führungskräfte Trainer:

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  1. Selbstreflexion und Selbsterkenntnis: Die Schematherapie ermöglicht es den Coachees und Führungskräften, tief in ihre persönlichen Schemata einzutauchen und diese zu verstehen. Dies fördert die Selbstreflexion und Selbsterkenntnis, da sie erkennen können, wie ihre frühen Erfahrungen ihre Denk- und Verhaltensmuster beeinflussen.

  2. Umgang mit dysfunktionalen Mustern: Schematherapie unterstützt Coachees und Führungskräfte dabei, dysfunktionale Denk- und Verhaltensmuster zu identifizieren und zu bewältigen, die in der Arbeitswelt Hindernisse darstellen könnten. Sie lernen, gesündere Bewältigungs-strategien zu entwickeln und produktivere Verhaltensweisen einzusetzen.

  3. Förderung von Resilienz: Durch die Bearbeitung von belastenden Schemata können Coaching-Klienten und Führungskräfte ihre Widerstandsfähigkeit (Resilienz) gegenüber beruflichen Herausforderungen und Stressoren stärken. Dies hilft ihnen, besser mit schwierigen Situationen umzugehen und sich schneller zu erholen.

  4. Steigerung von Empathie und zwischenmenschlichen Fähigkeiten: Die Schematherapie fördert das Verständnis für die eigenen emotionalen Bedürfnisse und die Bedürfnisse anderer. Dadurch können Coachees und Führungskräfte ihre Empathie und zwischenmenschlichen Fähigkeiten verbessern, was sich positiv auf ihre Beziehungen zu Mitarbeitern und Kollegen auswirken kann.

  5. Entdeckung und Nutzung von Stärken: Die Schematherapie hilft dabei, innere Ressourcen und Stärken zu erkennen und diese gezielt in beruflichen Kontexten einzusetzen. Coachees und Führungskräfte können ihre Potenziale besser ausschöpfen und ihre beruflichen Ziele effektiver erreichen.

  6. Förderung einer gesunden Führungskultur: Führungskräfte, die sich ihrer eigenen Schemata bewusst sind und diese bearbeiten, können eine positive Führungskultur fördern. Sie werden sensibler für die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter und können eine Unternehmenskultur schaffen, die auf Vertrauen, Offenheit und persönlicher Entwicklung basiert.

  7. Konfliktbewältigung und Entscheidungsfindung: Die Schematherapie kann helfen, Konflikte am Arbeitsplatz besser zu verstehen und zu bewältigen. Führungskräfte können lernen, ihre Entscheidungsprozesse zu optimieren und ihre Handlungen auf Grundlage einer ausgewogenen Einschätzung der Situation zu treffen.

  8. Langfristige Persönlichkeitsentwicklung: Die Schematherapie ist oft eine langfristige therapeutische Intervention. In einem Coaching-Kontext kann dies bedeuten, dass die Coachees kontinuierlich an ihrer persönlichen Entwicklung arbeiten und nachhaltige Verbesserungen in ihrem beruflichen Leben erzielen.

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CBASP (Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy) nach James P. McCullough Jr.

CBASP steht für "Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy", zu Deutsch "Kognitive Verhaltenstherapie nach der Methode der analytischen Beziehungsgestaltung". Es handelt sich um eine spezifische Therapieform, die in erster Linie zur Behandlung von chronischer Depression entwickelt wurde. Die CBASP-Therapie wurde von James P. McCullough Jr. entwickelt und zielt darauf ab, die Interaktionen zwischen Patienten und Therapeuten zu nutzen, um emotionale Blockaden und maladaptive (eher schädliche, schlelcht angepasste) Denkmuster aufzulösen

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Die wichtigsten Merkmale der CBASP-Therapie sind:

  • Interpersonelle Probleme im Fokus: CBASP konzentriert sich stark auf die zwischenmenschlichen Beziehungen des Patienten. Es geht davon aus, dass frühe traumatische Erfahrungen, insbesondere in der Kindheit, zu Interaktionsmustern führen können, die depressive Symptome aufrechterhalten.

  • Hier-und-jetzt-Ausrichtung: Die Therapie legt großen Wert darauf, wie die Interaktionen zwischen Therapeut und Patient im Hier und Jetzt ablaufen. Die therapeutische Beziehung dient als Werkzeug, um aktuelle zwischenmenschliche Probleme und Verhaltensmuster zu verstehen und zu ändern.

  • Fokus auf Verhaltensanalysen: In CBASP werden spezifische Ereignisse oder Interaktionen, die zwischen Therapeut und Patient auftreten, detailliert analysiert. Ziel ist es, maladaptive Verhaltensmuster und Gedanken des Patienten aufzudecken und gemeinsam zu bearbeiten.

  • Rollenklarheit: Die Rollen von Therapeut und Patient sind klar definiert. Der Therapeut übernimmt eine aktive Rolle bei der Analyse der zwischenmenschlichen Dynamik und leitet den Patienten an, alternative Verhaltensweisen und Denkmuster zu entwickeln.

  • „Situative Analysen“: Ein zentrales Konzept in CBASP sind die „situativen Analysen“. Dabei handelt es sich um eine strukturierte Herangehensweise, bei der spezifische zwischenmenschliche Ereignisse und deren Auswirkungen auf Gedanken, Emotionen und Verhalten des Patienten untersucht werden.

  • Übertragung und Gegenübertragung: Die Therapie nutzt Übertragung (die Art, wie der Patient unbewusst seine Beziehungserfahrungen auf den Therapeuten überträgt) und Gegenübertragung (die Art, wie der Therapeut auf diese Übertragungen reagiert) als wichtige Werkzeuge, um die Dynamik der therapeutischen Beziehung zu erkennen und zu bearbeiten.

  • Stufensystem: CBASP arbeitet oft mit einem Stufensystem, das verschiedene Behandlungsphasen definiert. Diese Phasen dienen dazu, die therapeutische Beziehung zu etablieren, maladaptive Muster aufzudecken und alternative Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln.

  • Heimarbeit und Selbstbeobachtung: Patienten werden oft ermutigt, außerhalb der Therapiesitzungen Selbstbeobachtungsaufgaben durchzuführen und neue Verhaltensmuster zu üben, um den Transfer des Gelernten in den Alltag zu fördern.

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Nutzen der Methoden für meine Arbeit als Coach und Führungskräfte Trainer:

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Obwohl CBASP ursprünglich für die Behandlung von chronischer Depression entwickelt wurde, sind einige der Prinzipien und Techniken auch in Bereichen Coaching und Führungskräfteentwicklung von Nutzen.

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  1. Interpersonelle Sensibilität: Die Betonung der zwischenmenschlichen Beziehungen und der Analyse von Verhaltens- und Denkmustern kann Führungskräften helfen, sich bewusster ihrer eigenen Interaktionen und deren Auswirkungen auf ihre Teams und Mitarbeiter zu werden. Dies kann dazu beitragen, Konflikte zu reduzieren und produktivere Arbeitsbeziehungen aufzubauen.

  2. Selbstreflexion: Die Fokussierung auf die Interaktionen zwischen Coach oder Führungskraft und Mitarbeitern kann zu einer verstärkten Selbstreflexion führen. Dadurch können Coaching-Kunden oder Führungskräfte ihre eigenen Denkmuster, Verhaltensweisen und Wirkungen auf andere besser verstehen und gezielt optimieren.

  3. Emotionale Intelligenz: CBASP fördert das Verständnis der emotionalen Dynamik in zwischenmenschlichen Beziehungen. Führungskräfte und Coaches können dieses Konzept nutzen, um ihre emotionale Intelligenz zu verbessern und eine bessere Kommunikation und Beziehungsarbeit zu erreichen.

  4. Konfliktlösung: CBASP lehrt Techniken zur Analyse von Konflikten und emotionalen Blockaden. Dies kann in Coaching-Sitzungen oder in der Führungskräfteentwicklung dazu beitragen, Konflikte besser zu verstehen und effektive Lösungen zu finden, die auf gegenseitigem Verständnis und Zusammenarbeit basieren.

  5. Verhaltenstransformation: Die Analyse von Verhaltensmustern und die Einführung alternativer Handlungsstrategien können Führungskräften und Coaching-Kunden dabei helfen, unproduktive Verhaltensweisen zu erkennen und zu ändern, um effektivere Ergebnisse zu erzielen.

  6. Selbstmanagement: Die Selbstbeobachtungspraktiken von CBASP können in Coaching-Sitzungen eingesetzt werden, um Klienten zu helfen, ihre eigenen Verhaltensweisen und Gedankenmuster besser zu erkennen und zu lenken. Führungskräfte können diese Techniken nutzen, um ihre Führungskompetenzen zu erweitern.

  7. Beziehungsentwicklung: CBASP legt großen Wert auf die therapeutische Beziehung. In einem Coaching-Kontext kann dies helfen, eine vertrauensvolle und unterstützende Beziehung zwischen Coach und Klient aufzubauen. In der Führungskräfteentwicklung kann eine stärkere Betonung der Beziehungsarbeit zu einer positiveren Arbeitsumgebung führen.

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